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Helmut „Speedy“ Clasen Wie ein Rheinländer zurGelände-Legende in Nordamerika“ wurde

Mein alter Freund „Speedy“ Clasen“

Mit meinem Jahrgang 1956 und schon einem früh erwachten Interesse am Motorsport erfahre ich mich zunehmend als jemand, der schon auf eine beträchtliche Anzahl von Motorradsport-Erlebnissen zurückblicken kann. Dennoch ist mir die Motorradsportszene vor 1971 nur aus der Literatur und den Erzählungen von Freunden und Bekannten bekannt. Vielleicht deshalb ist mein Interesse am Motorsport aus der Zeit von vor meinen eigenen Erlebnissen ausgesprochen groß. Der Brückenschlag zu Helmut Clasen kam mir quasi fast wie von selbst zugefallen, und zwar über eine andere Motorsport-Legende, meinen Freund Reinhard Scholtis. Bei einem Besuch im März hatten wir uns in seinem wunderbaren „Laden“ mal wieder in ein Gespräch über den Motorsport vertieft. Bald schon sprachen wir über den MSC Porz, den Kölner Kurs, Walter Sommer und die ausgezeichneten Gelände- und Trialsportler, die aus diesem Club seit seinem Bestehen hervorgegangen sind. In diesem Zusammenhang kam ich dann auf den seligen Erwin Haselbauer, mit dem ich in den 1970er Jahren mehrmals bei Trials für Geländemaschinen und Enduros u.a. in Eschweiler bei Aachen um die Wette fuhr. Dann erzählte mir Reinhard Scholtis zu meinem großen Erstaunen, dass er selbst mit dem Helmut Clasen – „mein alter Freund Speedy Clasen vom Porzer Club“ - gemeinsam 1962 ebenfalls in Eschweiler ein Trial gefahren sei. Das sei „ein Riesenspaß damals gewesen“. Der Helmut sei im Geländesport auf DKW und Hercules sehr erfolgreich gewesen, habe damit Gold bei den Sixdays gewonnen und sei in den späteren 1960er Jahren nach Kanada ausgewandert, wo er ebenfalls im Geländsport erfolgreich war und GS-Motorräder verkaufte. Im Internet habe er herausgefunden, dass „der Helmut auch heute noch“, obwohl nur zwei Jahre jünger als er selbt, aktiv Veteranen-Geländesport betreibe.

Clasen? Geländesport? Sachs, Hercules und Kanada? – da erinnerte ich mich an einen Bericht in der Zeitschrift Klassik Motorrad, Sonderausgabe GS, Heft 1. Hatte ich da nicht auch etwas von einem Clasen aus Kanada gelesen, der mit einer 250er Sachs und mit zwei anderen Geländesport-Legenden vom amerikanischen Kontinent gekommen war, um an der Classic-Geländefahrt in Isny (Allgäu) teilzunehmen? Ich erzählte Reinhard Scholtis, was mir da durch den Kopf ging und der meinte nur, „dass muss der Speedy Clasen sein!“

Nach diesem Gespräch suchten und fanden wir Helmut Clasens Homepage und übermittelten ihm einen „Gruß aus Köln“ mit dem Hinweis auf Reinhard Scholtis Geschichte auf unserer Homepage. Clasen antwortete Scholtis. Ich selbst erhielt wenige Tage später von Helmut Clasen höchst selbst auch eine E-Mail, dass er sich über den Kontakt zum Bleistift freue und ihm die „Bleistift-Geschichte“ auf unserer Homepage sehr gut gefalle. In der selben Mail berichtete er ebenfalls von der gemeinsamen Trial-Veranstaltung mit Scholtis 1962 in Eschweiler: „Da kam Reiner (= Reinhard) mit einer DKW GS und fuhr damit im Straßenrenn-Stil mit Vollgas durch die Sektionen. „Wenn du schnell genug fährst, kannst du keinen Fuß auf die Erde setzen", habe der dabei gesagt. Das passe genau so zu Scholtis, wie sein damaliger Spruch „Siegen oder Sterben“, über den in seiner Jugendzeit viel gelacht wurde.

Speedy im Team mit Mick Andrews


Auch heute noch ist Helmut Clasen mit dem Motorradsport in jeglicher Hinsicht sehr eng verbunden, und zwar sowohl als aktiver Sportler mit top-restaurierten Motorrädern Gelände-Oldtimern der 1970er Jahre als auch als Motorrad-Spezialhändler. Das Foto machte Hannelore Clasen 2011 anlässlich eines „Vintage-Wochenendes“ in Quebeck, an dem Helmut Clasen als Fahrer teilnahm. Bei dem Herren in der roten Jacke handelt es sich übrigens um keinen geringeren als dem mehrfachen Ex-Trial-Weltmeister Mick Andrews aus England, den Helmut Clasen trotz des vielen Regens mit seiner Sachs MC 250-7A von 1977 sichtlich begeistern konnte


Helmut Clasen auf seiner „Gelände-DKW“ 1959 bei der Geländefahrt in Niederberg


Reinhard „Bleistift“ Scholtis 1961 beim Training auf der alten Südschleife. Dort war er in seinem eigentlichen Element. In Begleitung von seinem „alten Freund Speedy Clasen“ versuchte er sich ebenfalls im Zuverlässigkeitssport und im Trial


Helmut Clasen 1989 als erfolgreicher Teilnehmer der Sixdays

Meine weiteren Internet-Recherchen über Helmut Clasen waren sehr fruchtbar. Dort ist schon viel über ihn zu finden, insbesondere über seine sportlichen Leistungen. Einige habe ich in diesem Aufsatz zusammen getragen. Dann aber packte Helmut „Speedy“ Clasen sein Foto-Album aus übersandte sie mir und versorgte mich mit so vielen zusätzlichen und spannenden Informationen, dass ich die Geschichte nun doch auf etwas breitere Beine stellen musste. Ihnen allen wünsche ich viel Spaß beim Schmökern.

Dem Helmut „Speedy“ Clasen danke ich auf diesem Wege, dass er sich auf mich und diese Homepage eingelassen hat.

Swisttal, im Mai 2012

Hans Peter Schneider

Navigator durch die Geschichte

Kriegskind Helmut Clasen sein Stiefvater leistete aktiven Widerstand gegen den NS-Staat

1.) Vom Fahrradsport zum Motorradsport

2.) Im Schnellgang zum Top-Fahrer

3.) Sixdays in Garmisch 1962

Werksfahrer bei Hercules

4.) Auswanderung nach Kanada

Sixdays 1971 Isle of Man (GB)

Sixdays 1976 in Zeltweg (A)

Sixdays 1989 in Walldürn (D)

5.) Pionier der historischen Geländefahrten

6.) Speedys Erzählungen

zum 1. Teil

zum Teil 2

Dieses Kapitel kann noch weiter wachsen

Links zur Homepage von Helmut „Speedy“ Clasen
  • Helmut Clasens eigene Homepage, mit der Geschichte, wie sie von Andre Ming und Leo Keller aufgeschrieben wurde. http://speedy_c.tripod.com/index.html

  • Wenn Fotos Geschichte erzählen Helmut Clasens umfangreiche Fotoalben, in die man sich sehr vertiefen kann https://www.google.de/

  • Ein deutschsprachiges Offroadforum, in dem viele Beiträge von Helmut Clasen selbst verfasste Beiträge zu lesen sind. Übrigens ist Speedy auch in vielen englischsprachigen Foren sehr aktiv, sowohl solchen aus Kanada als auch aus den USA http://www.offroadforen.de

  • Hercules IG hier findet sich unter vielen anderen interessanten Beiträgen auch ein Bericht über Clasens Restaurierung einer SACH MC http://www.herculesig.de/frame.html

Was andere über „Speedy“ schreiben

  • Enduro-Senioren Deutschland informieren über eine zwar in der Regel weißhaarige aber überaus erfahrene und stets in Bewegung befindliche Szene http://www.enduro-senioren.de/

  • Kurzportrait in Form eines Steckbriefes erstellt von Peter Frohnmeyer www.classic-motorrad.de

  • Canadian Motorcycle Hall of Fame (in englischer Sprache) http://canmoto.ca/helmut-clasen-class-of-2007/

  • Noch mehr lässt sich über die bekannten Suchmaschinen finden. Einfach nur seinen Namen eingeben

  • Literaturhinweis: In MO Sonderausgabe Klassik Motorrad GS, Heft 2 schreibt Leo Keller einen ausgezeichneten Artikel über die Geschichte Internationalen Sixdays, die es 2012 nunmehr seit 100 Jahren gibt

Text: Hans Peter Schneider Fotos: Archiv Helmut Clasen

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