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Rückschau 2023


Pause am ehemaligen Gasthaus „Waldschlösschen“ oberhalb von Remagen

Sonntag, den 21. Mai 2023
Mit Mopeds und Oldtimern in die Osteifel

Das Wetter an dem Sonntag konnte besser nicht sein, zeigte sich frühlinghaft und so hatten sich insgesamt sechs Teilnehmer eingefunden. Außer mir erschienen alle auf echten Moped-Oldtimern. Volker kam sogar auf einer Quickly N aus den 1950er Jahren, wohl wissend, dass die Eifel ein Mittelgebirge ist und der 2. Gang der Quickly einen großen Abstand zum 1. Gang aufweist.

Gut gelaunt und mit vollen Tanks starteten wir pünktlich um 10:00 Uhr in Richtung Süd-Osten, wo von Heimerzheim aus die Osteifel zu finden ist. Um Berkum konnten wir prächtig auf den Süden Bonns und das Siebengebirge blicken. Und als wir wenige Kilometer weiter oberhalb von Birresdorf ankamen, erschloss sich bereits eine ganz andere Landschaft. Hier waren wir von den Aussichten her in der Eifel angekommen: Vor unseren Augen erstreckte sich die Ahreifel in schönstem Frühlingslicht.

Wir blieben auf der Höhe und bogen noch vor der Ortseinfahrt Birresdorf nach links ab in Richtung Remagen.
Kurz vor Remagen, noch auf der bewaldeten Höhe, legen wir an dem ehemaligen Gasthaus „Waldschlösschen“ eine kurze Pause ein. Hier wurden wir uns bewusst, dass eine Vorhut der 9. US-Panzerarmee am 7. März 1945 hier ebenfalls eine Pause einlegte und dabei zwei Soldaten als Späher über einen kleinen Waldweg bis zur Hangkante mit Blick auf Remagen schickte. Die entdeckten dort zu ihrer großen Verwunderung die noch intakte Ludendorff-Brücke. Was dann folgte war Kriegsgeschichte und wurde später zum großen Kino: Im Eiltempo eroberten die Amerikaner die Brücke, die für einen unerwartet schnellen und „bequemen“ Rheinübergang sorgte. Dieses Ereignis hatte hohen symbolischen Wert, Hitler tobte und Historiker gehen davon aus, dass dieses Ereignis die Dauer des Zweiten Weltkrieges etwas verkürzte.

Unseren nächsten Halt machten wir nur wenige Kilometer weiter an der Appolinaris-Kirche, die mit Ihrer vier Türmen auf dem Appolinarisberg etwa 50 Meter über der Stadt Remagen ragt.
Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil erbaut. Die bekannte Ausmalung der Kirche im Nazarener-Stil konnten wir uns wegen eines zeitgleichen Gottesdienstes nicht anschauen, schließlich war ja noch Sonntag-Vormittag. Dennoch ließen wir uns reichlich Zeit, um das wunderbare Äußere der Kirche und ihre frühlinghafte Umgebung auf uns wirken zu lassen.
Nach dieser kurzen Besichtigung Kirche erklärten einige Teilnehmer, in Kürze die Kirche mit Ihrer Familie aufzusuchen zu wollen und sich dann auch Zeit für eine Besichtigung des Inneren zu nehmen.

Weiter ging es bis Sinzig und von dort vorbei am Schloss Ahrental, in dem sich heute eine Seniorenheim befindet, in Richtung Niederzissen. Volkers Quickly leistete bei den erbarmungslos langen Bergaufstrecken Schwerstarbeit und wir hatten alles Mitgefühl dieser Welt für das kleine wackere Maschinchen.
Inzwischen dominierten kegelhafte Berge das Landschaftsbild. Wir waren nun angekommen im Vulkangebiet der Osteifel. Die Muße zur Betrachtung alles dessen, was sich uns am Wege bot, hätte sich mit jedem schnelleren Fahrzeug nicht aufgetan, wir hätten dann mehr auf die Straße und den Verkehr achten müssen. Auf den Mopeds blieb mehr Gelegenheit für die umgebenden Landschaftsschönheiten

In Niederzissen suchten wir die Bäckerei Klapperich auf und stärken uns dort bei Kuchen oder veganen Brötchen. Anschließend nahmen wir die nächsten Anstiege in Angriff. Beim langen Bergstück hinauf nach Galenberg über die kleine Kreisstraße kleine K49 verzauberte uns der malerische Anblick der Burgruine Olbrück. Einmal mehr lernten wir die weniger als 2 PS schätzen, die uns die Umgebung eingehender studieren ließen. Die Mopeds selbst hatten sich inzwischen als problemlos erwiesen.

In Kempenich musste niemand tanken. Man kann also auch mit benzinsparenden Mopeds der Klimakrise trotzen.
Wenig später fanden wir uns auf der kleinen Kreisstraße K 56 auf der es nach einem ersten Anstieg lange kurvig bergab ging. Durch den kleinen Ort Cassel ging es eigentlich schon schneller, als es Vernuft und Polzei erlaubten und weiter schwangen wir uns von der einen Schräglage in die nächste.

In Ahrbrück mussten wir die Bundesstraße B 257 kreuzen, was besonders an diesem Tag so gegen 15:00 Uhr schon nicht ganz leicht war, denn wenig später endete das 24-Stundenrennen auf dem Nürburgring und die ersten Besucher machten sich schon kurz nach Mittag auf den Heimweg. Hinter Lind gab es nochmals einen wunderbaren Blick auf die sich links von uns ausbreitende Zentraleifel mit ihren landschaftsbelebenden Bergspitzen der Vulkanruinen von Hoher Acht, Nürburg und weiter im Norden des Arembergs.

Kurvig geht es weiter über kleinste Straßen bis an die Kreuzung „Vier Winde“. Dort lassen wir in dem Motorrad-Lokal „Zu den vier Winden“ die Tour bei einem abschließenden Getränk ausklingen.

Mir selbst hatte die Tour sehr gut gefallen, was nicht zuletzt auch an den Mitfahrern lag, bei denen ich mich hierfür herzlich bedanke.

Die Fotos zu diesem Bericht wurden teils von mir gemacht und von den Mitfahrern in unsere WhatsApp-Gruppe gepostet, von wo ich in das zur Geschichte gehörende Album übertragen habe.


Nächster Halt an der Appolinaris-Kirche in Remagen


Blick von der Appolinaris-Kirche auf den Rhein, den Süden Remagens und die Reste der ehemaligen Ludendorff-Brücke


Beim langen Berganstieg sorgte der Blick auf die Burgruine Olbrück für Kurzweil


Kleine Straßen mit Kurven gab es reichlich

Hier geht es zum Fotoalbum der Tour

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Die nächsten Clubtermine

Swisttal, im Juni 2023

Text Hans Peter Schneider und Fotos: Tourteilnehmer

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