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Rückschau 2017


Am Sammelpunkt in Buschhoven treffen sich Peter und Willi mit ihren Schwalben und ich mit meiner kleinen Zündapp. Der Himmel sieht
finster aus und die Straße sind stellenweise noch nass

Sonntag, 13.08.2017
Mopedtour ins Laacher See-Vulkangebiet

Beim zweiten Start in Buschhoven fanden sich trotz der dunklen Regenwolken am Himmel und den teils immer noch sehr nassen Straßen, den ganzen Samstag über und noch am Sontagmorgen hatte es insgesamt sehr viel geregnet – fanden sich außer mir noch Peter und Willi mit ihren Schwalben am Treffpunkt in Buschhoven ein.

Wir drei starten sodann sehr pünktlich und fahren zunächst südwestwärts über Meckenheim, Gelsdorf, Vettelhoven, Esch bis zum bekannten Aussichtspunkt ins Ahrtal oberhalb von Dernau. Was schön ist, schaut man sich auch gerne zweimal an. Danach beginnt die überwiegende Gebirgs-Etappe der Tour. Zunächst bergab bis ins Ahrtal, dort bis Ahrweiler und dann bergauf an Ramersbach vorbei in Richtung Kempenich. Der Weg dorthin führt ständig bergauf. Schwalben wären aber keine Schwalben, wenn sie nicht fliegen könnten, auch wenn es bergauf geht. Meine kleine Zündapp schnurrt wacker voraus. Als wir etwa sechs Kilometer vor Kempenich den höchsten Punkt der Wegstrecke erreicht haben, biegen wir nach links in Richtung Brohltal ab. Der am Weg liegende Ort Schelborn hat seinen Namen vermutlich vom Vulkan Schelkopf, an dessen Fuß er liegt. Der Schellkopf ist der älteset bekannte Vulkan des Laacher Vulkanismus. Er entstand vor ca. 500.000 Jahren und leitete die heute noch nicht abgeschlossene Phase des jungen Vulkanismus der Osteifel ein, der auch den Namen Laacher Vulkanismus trägt, weil die Eruption des Laacher See-Vulkans das bedeutendste Ereignis des Laacher Vulkanismus vor ca. 12.000 Jahren darstellte.

Kurz hinter Schelborn finden wir einen kleinen Parkplatz, der zum Halten einlädt, weil sich hier ein wunderbarer Blick auf den Vulkan Olbrück mit der Burg Olbrück bietet. Die Burg verleiht dem Vulkan seine Popularität. Vor etwa 410.000 Jahren förderte der Vulkan Olbrück Phonolithtuff, der heute noch abgebaut wird, und dessen Transport die Region die Brohltalbahn verdankt. Wir genießen den Blick auf die Olbrück und auf das vor uns liegende Gebiet des Laacher Vulkanismus.

Anschließend fliegen wir mit unseren 50ern bergab und müssen immer wieder einerseits mit unseren Bremsen der Schwerkraft Einhalt gebieten und andereseits auch schon mal gasgeben, damit die kleinen Kolben in den Motörchen nicht trocken laufen und fressen. Bei der gebremsten Abfahrt erfahren wir Ober- und Niederdürenbach und landen schließlich im Brohltal. Die Talstraße geht es brohlabwärts und biegen in Oberzissen schon nach rechts ab und bergauf über Galenberg nach Brenk. Begleitet werden wir auf der kurvigen kleinen Straße sehr lange vom eindrucksvollen Blick lauf die Olbrück. Kurz vor Brenk müssen wir bei
14 % Steigung bis in den zweiten Gang hinunterschalten. Den Endhalte- und Wendpunkt der Brohltalbahn lassen wir schnell hinter uns und fahren weiter bergauf durch den Ort Brenk um auf der Höhe in etwa drei Kilometer Entfernung den Ort Kempenich in seiner ganzen Ausdehnung vor uns liegen zu sehen. Wir kurven mitten durch den Ort hindurch bergan. Dabei fällt mir in Kempenich besonders auf, dass hier die meisten Häuser aus vulkanischem Gestein, zumeist Tuff, gebaut sind. Die Gründe hiefür sind im wahrsten Wortsinn naheliegend.

Von Kempenich aus fahren wir nur wenige Meter auf der B 412 in Richtung Nürburgring und biegen dann schon nach rechts in die kleine Landstraße ein, die uns über Cassel, Heckenbach und Kesseling nach Ahrbrück bringt.
Inzwischen haben sich am Himmel die dicken Wolken verzogen und mehr und mehr scheint die Sonne durch die dünner werdenden Wolken hindurch. Als wir gegen 12:30 Uhr im Café Fahrtwind in Ahrbrück eintreffen, vermisse ich meine Hut, den ich am Morgen vergaß einzustecken. In dem bekannten Bikertreff stärken wir uns, unterhalten uns gut und studieren gleichzeitig die bunte Vielfalt von alten und neuen Motorrädern weiterer Gäste, die an uns vorbeirollen.

Gegen 13:45 Uhr starteten wir zur letzten großen Berg-Etappe hinauf nach Lind, wo uns die herrliche Aussicht auf die Zentraleifel bei schönstem Sonnenschein zu einem weiteren Anhalten einlädt. Dann geht es bergab über Plittersforf und weiter hinab ins Sahrbachtal, wo wir ahraufwärts durch Kirchsahr fahren. In Houverath geht es nochmals nach rechts auf einen spannenden Schleichweg nach Maulbach. Von dort weiter über Freisheim und Berg bis Todenfeld und dort links ab. An „Den Vier Winden“ gerade aus vorbei auf das letzte Bergabstück unserer Tour. Hinter Loch verlassen wir die Eifel gänzlich und biegen von der Straße nach Euskirchen bald nach rechts in Richtung Schweinheim ab. Über Flamersheim und Palmersheim erreichen wir schließlich in Odendorf und gönnen uns dort nochmals eine Pause bei Kafee und Kuchen im kleinen Café der Bäckerei Lennartz. Dort kann man vor der Tür sitzen und die Mopeds schön im Blick behalten. Mit einigen Passanten kommen wir bei dieser Gelegenheit ins Gespräch. Alte Mopeds erwecken gerade bei Älteren Erinnerungen

Anschließend nehmen wir das letzte Wegstück bis Buschhoven unter die Räder, wo wir nach 120 km gegen 15:45 Uhr ankommen und die Tour beenden.



Erste Pause oberhalb von Dernau ...


mit Aussichten, die man sich nicht nur einmal gerne gönnt


Auf halbem Weg von Ahrweiler nach Ramersbach


Blick auf die Olbrück am Rande des Laacher Vulkangebietes


Luftbild der Burgruine Olbrück. Foto: Wikipedia

Fazit
Alles ging schneller voran, als gedacht: Es gab keine technischen Probleme die Landschaft war reizend und bei einer Vielzahl von Kurven mussten wir sogar unser Mopeds einbremsen, so spannend war der Kurvenverlauf.

Ich bedanke mich bei meinen Mitfahrern, mit denen ich meine Freude teilen durfte.

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Die nächsten Clubtermine

Swisttal, im August 2017

Text und Fotos: Hans Peter Schneider

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