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Erinnerungen - vom Schüler zum Meister
1942 – 1965

Die Meisterzeit

Weg und Gedanken zum Meistertitel

In die Zeit der Familiengündung fällt auch die Vorbereitung und schließlich der Erwerb des Meistertitels. Noch in unserer Hochhaus Wohnung am Kronenweg begann ich damit und büffelte für die Meisterprüfung, zu der ich mich nach reiflichen Überlegungen entschlossen hatte. Es war nicht gerade eine einfache Angelegenheit, zu der ich mich hatte hinreißen lassen, denn sie erforderte viel Einsatz und Zeit, die mir eigentlich gar nicht zur Verfügung stand. Da ich meinen Betrieb nicht ein halbes Jahr wegen des Besuchs der Meisterschule schließen konnte, musste ich die Ochsentour über Abendkurse wählen, die etwa anderthalb bis zwei Jahre dauern sollte. Zunächst aber war ich etwas schockiert gewesen, als ich erfuhr, dass ich keine Prüfung als Zweiradmechaniker, sondern lediglich als Mechaniker ablegen könne. Damit hatte ich mich abzufinden, denn einen eigenen Meistertitel im Zweirad-Mechaniker-Handwerk gab es nicht.

Zum Glück für mich fand der Hauptkursus jeweils am Samstagnachmittag um 14 Uhr statt, während die Abendkurse zweimal pro Woche nur mit Verspätung erreichbar waren. Oft habe ich vor meiner Fahrt nach Köln zu den Kursen die letzten Kunden buchstäblich herausgeschmissen, wenn nicht gerade mal Werner da war und meinem Vater wenigstens noch mit einem kleinen Rat zur Seite stehen konnte.

Der Meisterkurs war im Anfang sehr stark besetzt und es ging gleich richtig zur Sache. Dies führte dazu, dass sich die Reihen schon nach kurzer Zeit lichteten, weil vornehmlich schon etwas ältere Teilnehmer nicht mehr richtig mitkamen und ausstiegen. Dieses Problem hatte ich nicht, vielmehr war meine Sorge auf das verlangte Meisterstück gerichtet. Die meisten Bewerber waren in größeren Betrieben beschäftigt und hatten im Gegensatz zu mir dort vielfältige Möglichkeiten zur Anfertigung ihrer von der Lehrgangsleitung genehmigten Vorschläge. Ich schilderte den zuständigen Herren mein Problem und man kam mir auf folgende Weise zu Hilfe: Alle Teilnehmer mussten neben den theoretischen Fächern auch einen praktischen Kursus belegen, an dessen Ende die Ablegung einer Arbeitsprobe stand. Hier zahlte es sich aus, dass ich vor der IHK (Industrie- und Handelskammer) eine Facharbeiterprüfung abgelegt hatte, deren Anforderungen höher als bei den Mechanikern waren. Ich war von daher noch richtig fit bei den Grundfertigkeiten der Metallbearbeitung und musste nicht wie etliche andere fast bei Null anfangen. So konnte ich das Angebot nutzen und in der Zeit, wo die Kollegen im Schweiße ihrer Angesichter die Feile betätigten, auf der Drehbank an meinem Meisterstück arbeiten. Für dieses Teil hatte ich lange Überlegungen angestellt. Ich wollte der Kommission einen Entwurf präsentieren, der unmittelbar mit dem Gebiet Motorentechnik zu tun hatte. Vom Umfang und Schwierigkeitsgrad her musste er Gnade vor den Herren finden, wobei ich meine begrenzten Möglichkeiten in Bezug auf zur Verfügung stehende Hilfsmittel bedenken musste. Nachdem ich mir den offerierten Maschinenpark angesehen hatte, entschied ich mich für die Anfertigung eines Kurbelgehäuses mit Kurbelwelle und Drehschiebereinlass, einem meiner Lieblingsthemen aus der Rennzeit. Die meisten Arbeiten konnte ich auf der Drehmaschine anfertigen, nachdem ich zuerst einmal eine Konstruktionszeichnung angefertigt hatte. Diese war so ausgelegt, dass meine Arbeit mit einem damals weit verbreiteten Zylinder von SACHS zusammengepasst hätte, womit der Motor sogar lauffähig geworden wäre, was allerdings nicht Aufgabenstellung war. Für das Gehäuse musste ich zunächst ein Stück Rundaluminium mit 180 mm Durchmesser beschaffen. Bei der Firma Dörrenhaus in Köln, die heute noch besteht, wurde ich fündig. Gegen ein Vorab-Trinkgeld machte der Lagermeister ein Reststück ausfindig, womit mir der im Großhandel übliche Kauf einer ganzen Stange erspart blieb. Die beiden Gehäusehälften und den Drehschieberdeckel drehte ich während des zuvor beschriebenen Lehrgangs und ersparte mir dadurch den Nachweis, das Teil auch wirklich selbst hergestellt zu haben. Die beiden Wangen mit Zapfen der Kurbelwelle werden in der industriellen Produktion separat gefertigt. Im zusammengepressten Zustand sind die Hälften mit dem Hubzapfen verbunden. Damit die Welle fluchtet, müssen die Bohrungen in beiden Hubwangen exakt den gleichen Abstand zum Mittelpunkt aufweisen. Da ich mir nicht vorstellen konnte, für diese Arbeit einen Betrieb mit einem entsprechend genauen Bohrwerk zu finden, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Ich kam auf die Idee, die beiden Wangen mit Zapfen aus einem Stück zu drehen, dann die Hubzapfenbohrung anzubringen und erst zum Schluss die Welle zu trennen. Bis zu diesem Vorgang des Trennens fertigte ich die Welle aus härtbarem Einsatzstahl ebenfalls in der Werkstatt der Handwerkskammer. Das Trennen hingegen überließ ich Drehermeister Kurt Seidel, unserem ehemaligen Nachbarn aus der Moselstraße, der mir während meiner Lehrzeit ein paar mal neue Buchsen für meine Lambretta gedreht hatte. Ob er die Welle – ein Trumm von immerhin 90 mm Durchmesser – nun auf der Drehmaschine mit dem Abstechstahl getrennt oder aber erst durchgesägt und dann noch nachgearbeitet hat, wurde mir nicht verraten. Jedenfalls konnte ich die beiden Teile ohne weitere Bearbeitung zusammenpressen und mit Hilfe einer Messuhr und entsprechenden Schlägen mit einem Kupferhammer zwischen Drehbankspitzen richten. Das Pleuel mit Hubzapfen war ein Serienteil von KREIDLER, ebenso die beiden Schulterlager BO 17. Während ich den Zwischenflansch, der als Auflage für den Zylinderfuß dient, sogar weitgehend in eigener Werkstatt anfertigen konnte, musste ich zum Abfräsen des Gehäuses noch einmal die Werkstatt der Handwerkskammer in Anspruch nehmen. Nachdem die Prüfkommission die einzelnen Teile begutachtet, mit der Zeichnung verglichen und auf Maßhaltigkeit geprüft hatte, baute ich den Motor zusammen und bastelte auch noch eine Halterung, um das gute Stück fürderhin als Ausstellungsstück präsentieren zu können. Leider ist der Motor auf ungeklärte Weise eines Tages abhanden gekommen. Vielleicht wurde er ebenso wie auch andere in meinem Betrieb als Schnitt- oder Anschauungsobjekte hergerichtete Motoren an Fahrschulen, Motorsportvereine o.ä. verliehen und kam wie diese nie zurück – die Welt ist halt schlecht ! Auf eine Anzeige im örtlichen Anzeigen-Käseblatt mit einem Appell an die erwähnten Personen hat jedenfalls niemand reagiert. Für den hier abgebildeten Fotoausschnitt hatte ich die Teile kurz nach Fertigstellung auf unserem Wohnzimmerboden in der Ahrstraße drapiert – es ist meine einzige Erinnerung !


Leider verschollen – der als Meisterstück gebaute Drehschiebermotor

Von den besuchten Abendkursen hat mir am meisten der Buchführungskurs genützt, weil ich von diesen Dingen ja überhaupt noch keine Ahnung hatte. Zwar habe ich auch später nie die komplette Buchführung selbst übernommen, war aber wenigstens in der Lage, vom Steuerberater erstellte Bilanzen und Auswertungen einigermaßen zu verstehen.

Zwischenzeitlich äußerten die Herren von der Handwerkskammer konkrete Vorstellungen über den Meister-Prüfungstermin und ich begab mich an den Endspurt. Das Meisterstück war im Herbst fertig geworden. Bei der Prüfung im Dezember wurde es wohlwollend beurteilt, obwohl es vom Umfang der Teile und Arbeitsgänge nicht mit denen etlicher Prüfungskollegen mithalten konnte. Teilweise wurden Vorrichtungen oder Maschinen präsentiert, denen ich meinen Respekt bekunden musste, auch unter der Maßgabe, dass deren Erbauern umfangreichere Werkstattmittel zur Verfügung gestanden hatten.

Die Prüfung wurde an drei verschiedenen Tagen abgehalten. Ein Tag war für die Ablegung der handwerklichen Arbeitsprobe reserviert. An einem weiteren Tag fand die schriftliche und am 8. Dezember 1965 die mündliche Abschlussprüfung statt. Das Meisterprüfungszeugnis erhielten wir sofort ausgehändigt. Auf den eigentlichen Meisterbrief musste ich ein paar Tage warten, weil einige Daten mit kunstvoller Schrift von Hand einzufügen waren. Natürlich stellte sich ein gewisser Stolz darüber ein, dass jetzt endlich das begehrte Zertifikat im Laden hängen konnte und auch die Möglichkeit eröffnete, Lehrlinge ausbilden zu können. Weil ich rein zweiradbezogene Kenntnisse als sogenannter „Allgemein-Mechaniker“ nicht vermittelt bekommen hatte, fragte ich mich jetzt allerdings, ob der ganze Aufwand sich wirklich gelohnt hatte, zumal auch das für die Lehrlingsausbildung so wichtige Fach Berufs- und Arbeitspädagogik noch nicht existierte und erst viel später aufgenommen wurde. Hätte ich nicht genau so gut meinen Betrieb auch ohne Brief führen können ? Auch heute kann ich diese Frage noch nicht eindeutig bejahen oder verneinen. Meine Zweifel sollten aber auf gar keinen Fall den Sinn der Meisterprüfung auch unter heutigen Bedingungen in Frage stellen. Schließlich gibt es mittlerweile Meisterschulen und –Kurse, die auch die moderne Zweiradtechnik anbieten. Ein für mich immer noch wichtiger Aspekt ist aber ein ganz anderer. Zurückblickend auf den Einsatz von Zeit und Geld und die Notwendigkeit, eine solche Aktion auch bis zum Schluss durchzuhalten und die Brocken nicht vorzeitig hinzuwerfen, kann ich mit voller Überzeugung sagen: Es hat sich doch gelohnt ! Erfindungsgabe und die Fähigkeit, auch unter schwierigen Umständen etwas zustande zu bringen, sind die wirklich positiven Ergebnisse geworden.

Rückblick noch mal in die Vorbereitungszeit zur Prüfung: Die beiden Abende in der Woche und der komplette Samstagnachmittag gingen zwar voll auf Kosten eines geregelten Feierabends, wurden aber von meiner Frau als zeitlich begrenzte Investition in die Zukunft anstandslos akzeptiert. Anders sah es dagegen an den übrigen Tagen aus, weil durch zunehmende Ausweitung des Geschäfts abendliche Überstunden erforderlich wurden und dann der Feierabend ebenfalls im Eimer war, was nicht immer ihre Zustimmung fand. Immerhin konnte ich mich – von wenigen Ausnahmen abgesehen – wenigsten sonntags freihalten und so für mich ein Thema vorwegnehmen, dass zu dem Spruch Ohne Sonntag gibt es nur Werktage“ führte.

Zusatzgeschäft mit Tuningteilen

Unter anderem hatte ich ein kleines Zusatzgeschäft entdeckt, wobei mir meine Erfahrungen aus

dem Rennsport zugute kamen. Nach wie vor war das KREIDLER Florett das Maß aller Dinge und wurde vom Hersteller ständig weiterentwickelt und in der Leistung angehoben. Viele Besitzer älterer Modelle – das wusste ich aus meiner eigenen Kundschaft – äußerten den Wunsch nach mehr Leistung, um auf dem neuesten Stand zu sein. Viel Geld wollten sie natürlich nicht dafür ausgeben. So fiel mein Angebot speziell zusammengestellter, leistungserhöhender Umbausätze auf fruchtbaren Boden. Als Werbemedium für meinen Artikel, der aus umgeänderten Zylindern und Köpfen unter teilweiser Beifügung von Auspuffkrümmern und Ansaugstutzen bestand, bediente ich mich der Zeitschrift – man wird es schon erraten – Das Motorrad“. Die erwähnte Nacharbeit an Zylindern und Köpfen beanspruchte natürlich Zeit. Je nachdem, wie viele Aufträge eingegangen waren, stand ich oftmals nach Feierabend noch in der Werkstatt, feilte Zylinderkanäle größer und feilte ebenfalls die Dichtflächen von Zylinderköpfen zwecks Kompressionserhöhung ab, was kein Witz ist. Mangels einer Drehbank blieb mir nicht anderes übrig – aber ich hatte es ja gelernt, Dichtflächen mit der Feile zu planen. Auf der Suche nach einer Hilfe für diese Arbeiten wurde ich fündig, indem mein Kunde Wolfgang K. ( er war etliche Jahre jünger als ich ) die Komponenten bei sich zu Hause in Heimarbeit herrichtete. Für den Versand per Nachnahme hatte ich zusätzlich zu unserem Konto bei der Kreissparkasse noch ein solches beim Postscheckamt Köln eröffnen müssen, weil die Post ein Monopol für den Nachnahmeeinzug besaß.

Hatte die Vergabe der Zylinderbearbeitung auch für etwas Luft gesorgt – auf Dauer gesehen brauchte ich im motorisierten Bereich Hilfe und wir überlegten, ob wir jemanden einstellen sollten. Es wurde hin- und hergerechnet, wobei nicht nur die Bezahlbarkeit, sondern auch die wirklich notwendige Entlastung für mich als künftigen Familienvater berücksichtigt wurde. Wir entschlossen uns zur Einstellung eines Zweirad-Mechanikers – aber wie findet man einen solchen ? Schon damals standen fähige Zweiradmechaniker nicht auf der Straße herum und warteten auf Arbeit. Da unser Zylinder-Bearbeiter Wolfgang K. bei seiner Tätigkeit für uns bereits handwerkliches Geschick gezeigt hatte, entschieden wir uns, es mit diesem Mann zu versuchen, auch wenn er den Beruf nicht gelernt hatte. Als Arbeitsplatz richteten wir eine Ecke in unserer gemieteten Doppelgarage ein, wobei allerdings das Problem der Heizung im Winter auftrat. Wir erinnerten uns an eine Offerte der Firma Willms, die kaminlose Ölheizgeräte anbot und schafften ein solches an. Das Gerät besaß einen Zerstäuber, der das Heizöl in eine Kammer einspritzte, in der es rauchlos verbrannte und durch ein längeres Rohr zwecks Abgabe der Wärme geführt wurde. Das wohl mehr zum Austrocknen von Neubauräumen gedachte Gerät war jedoch nicht so geruchlos, wie es die Werbung versprach. Vielmehr „müffelte“ es ganz schön und machte längeren Aufenthalt im derart beheizten Raum zur Tortur. Wir schlossen ein längeres Ofenrohr an und führten es durch einen Wanddurchbruch nach außen, wodurch wir mehr Heizfläche erzielten und den Gestank los waren. Zunächst wurde Wolfgang K. mit Nebenarbeiten wie z.B. dem Ausbau von Motoren betraut und allmählich auch an schwierigere Aufgaben herangeführt, bis er schon nach einiger Zeit als perfekter Mechaniker zu bezeichnen war. Über seine Aktivitäten beim Bau der VICTORIA Rennmaschine von Matthias Schulz wurde im „Rennkapitel“ bereits berichtet. Wolfgang K. war der erste Mitarbeiter von vielen, die ich im Laufe der Jahre eingestellt habe. Als späterer Werkstattleiter war er bis zur Auflösung der Firma im Jahre 1989 in meinen Diensten.

Erste Berührung mit Japans Motorradtechnik.

Es war wohl im Sommer 1965, als im Stadt Anzeiger irgendwo im Bergischen eine gebrauchte Mechaniker-Drehbank für kleines Geld angeboten wurde. Zwecks Besichtigung der Drehmaschine wollte ich nach längerer Zeit endlich mal wieder mit einem Motorrad fahren und Werner Kolzem’s neue YAMAHA ausprobieren. Das japanische Fabrikat war noch nicht lange auf dem deutschen Markt vertreten und wurde nur von wenigen Händlern angeboten. In Köln waren es die Gebrüder Emonts, die ihren zur Bedeutungslosigkeit geschrumpften Umsatz englischer Motorräder mit diesem Newcomer aufpäppeln wollten. Der Inhaber der heutigen Kölner YAMAHA Vertretung ist übrigens ein Neffe der damaligen Brüder Emonts. Werner gab seine BSA „Golden Flash“ in Zahlung und erwarb eine Zweizylinder DS 3 mit 250 ccm, eine der ersten noch einzeln vom TÜV abgenommenen Exemplare. Da die werksseitig montierte Blinkanlage in Deutschland nicht zulässig war, wurde diese von den Emonts Brüdern entfernt und durch sogenannte „Ochsenaugen“ von HELLA ersetzt, die an den Lenkerenden montiert waren. Blinker waren schon seit Anfang der Sechziger für Neuzulassungen vorgeschrieben, aber Werner hielt nicht viel von solch neumodischem Kram, entfernte sie umgehend und gab sie an Emonts gegen Preisnachlass zurück. Wie man später hörte, taten das auch andere Kunden und vermutlich ist Emonts mit einer einzigen Blinkanlage ausgekommen, die von Motorrad zu Motorrad wanderte – sozusagen also ein Wanderpokal. Mit diesem Umstieg hatte sich Werner endgültig von den großen englischen Viertaktern verabschiedet, die ihm seine langjährige Treue nicht immer mit besonderer Zuverlässig belohnt hatten.


Die Yamaha besaß einen Zweizylindermotor, von dem man sagte, er sei dem der ADLER nachempfunden, was natürlich mein besonderes Interesse entfachte. Mit einem Fünfganggetriebe und einer Leistung von etwa 24 PS zeigten uns die Japaner damals, wo zum Beispiel ADLER hätte stehen können, wenn nicht sieben Jahre zuvor der große Crash gewesen wäre. Ebenso bewiesen die Söhne Nippons, dass Qualität und Zuverlässigkeit das bis dahin gewohnte deutsche Niveau von Anfang an spürbar übertrafen. Nach aller theoretischen Beschäftigung mit dem chromblitzenden Gerät in blauer Farbe hatte ich mir die Fahrt ins „Bergische“ an einem Samstagnachmittag vorgenommen. Die Fahrt mit der YAMAHA war ein Erlebnis der besonderen Art. Schon auf den ersten Metern spürte ich die rasante Beschleunigung und das mühelose Hochdrehen des kraftvollen Motors, wobei mir bewusst wurde, dass die käufliche ADLER Rennmaschine mit gleichem Hubraum vor ein paar Jahren genau die gleiche Leistung hatte und mit vier Gängen auskommen musste. Nach Tacho lief die Maschine über 140 km/h. Mit 24 gegenüber 16 PS meiner alten MB 250 hatte die Technik einen gewaltigen Leistungssprung von 50 % dokumentiert. Die heutige Generation wird meine damalige Begeisterung kaum nachvollziehen können. Sohn Martin’s APRILIA RS 250 stellt ihm bei gleicher Zylinderzahl und gleichem Hubraum nicht 30, auch nicht 40 oder 50, sondern sage und schreibe 60 PS zur Verfügung !

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Text: Hans Perscheid
Fotos: Archiv Hans Perscheid

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